Stadtgärtnerei Basel produziert ab Januar 2017 „biozertifiziert“

Die Stadtgärtnerei Basel hat auf ihrem Weg zu einer nachhaltigeren Pflanzenproduktion und Pflege der Grünanlagen ein weiteres Etappenziel erreicht. Die interne Gärtnerei in Brüglingen, wo Pflanzen für den Eigenbedarf erzeugt werden, hat sich während zwei Jahren als Bio-Umstellungsbetrieb bewährt und startete heute als biozertifizierter Betrieb.

Der Stadtgärtnerei Basel ist Nachhaltigkeit bei der Produktion und Pflege des städtischen Grüns ein grosses Anliegen. Seit Jahren ist sie dabei, wo immer möglich auf „bio“ umzustellen. Während der Betrieb Weidenhof in Arlesheim mit der Baumschule und der Kompostierungsanlage bereits seit zwei Jahren biozertifiziert ist und Bäume, Kompost sowie Pflanzsubstrate aus eigener Produktion mit der Bio-Knospe auszeichnen darf, hat nun auch die Gärtnerei in Brüglingen diese Auszeichnung erlangt. Seit 1. Januar 2017 ist sie offiziell ein biozertifizierter Betrieb. Entsprechend sind Pflanzen aus der Gärtnerei mit der Bio-Knospe von Bio Suisse ausgezeichnet. Der Zertifizierung ging eine zweijährige Probezeit als Bio-Umstellungsbetrieb voraus, während der die Gärtnerei beweisen musste, dass sie die biologischen Richtlinien von Bio Suisse für die Pflanzenproduktion einhält.

Die Richtlinien von Bio Suisse sind streng und deren Einhaltung stellte die Profis der Stadtgärtnerei vor einige Herausforderungen. Wie können beispielsweise Schädlinge wie Wollläuse, Lorbeerflöhe und Schildläuse bekämpft werden, wenn es (noch) kaum wirksame biologische Mittel auf dem Markt gibt? Auch eine effiziente und wirksame Unkrautbekämpfung ist schwierig. So stehen beispielsweise keine biologischen Mittel gegen Winden zur Verfügung. Die Stadtgärtnerei über-dachte darum auch ihre Düngestrategie und beschritt komplett neue Wege. Diese sind oft mit Mehrarbeit verbunden. Jäteinsätze erfolgen intensiver und die Spritzungen gegen Schädlinge öfters, bis die gewünschte Wirkung eintritt. Bereits zeigen sich erste Veränderungen: Die Mitarbeitenden der Gärtnerei in Brüglingen beobachten auf dem Areal und in den Gewächshäusern eine Zunahme an Vögeln, Eidechsen und Insekten.

Eine besondere Herausforderung sind die Wechselflorrabatten, beispielsweise auf dem Claraplatz, vor der Pauluskirche, beim Totentanz und auf dem Bundesplatz. Diese Anpflanzungen sind bei der Bevölkerung sehr beliebt und erregen trotz bescheidener Fläche mit ihrer Farb- und Blütenpracht grosses Aufsehen. Startschwierigkeiten oder eine auch nur vorübergehend mindere Qualität liegt nicht drin. Eine tadellose Pflanzenproduktion in der Gärtnerei Brüglingen mit entsprechend hoher Pflanzenqualität ist eine unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Anpflanzung in den Rabatten.

Seit sechs Jahren stellt die Stadtgärtnerei etappenweise auf biologische Produktion und Pflege um. Das Vorhaben ist ambitiös und wird die Betriebe auch in Zukunft vor etliche noch unbekannte Aufgaben stellen. Um diese zu meisten, sind erhebliches Know-how, Durchhaltewillen und Freude an Pionierarbeit Voraussetzung. Die Forschungsanstalt für biologischen Landbau (Fibl) unterstützt die Mitarbeitenden der Stadtgärtnerei auf ihrem Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit.

Hinweise:

Bild: Frisch angepflanzter Wechselflor auf dem Claraplatz – in der Gärtnerei in Brüglingen biologisch produziert.

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