Notfällung eines Spitzahorns am Tellplatz

Heute, 4. Juni 2019, musste die Stadtgärtnerei am Tellplatz einen Spitzahorn fällen. Externe Fachexperten überprüften mit einer Lasten- und einer Bohrwiderstandsmessung den von Stockfäule befallenen Baum auf dessen Standfestigkeit. Sie bestätigten, dass die Stammgewebe stellenweise nur noch wenige Zentimeter dick waren. Um die Sicherheit von Passantinnen und Passanten zu gewährleisten, entfernte die Stadtgärtnerei den Baum.

Baumstamm nach der Fällung
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Baumstamm nach der Fällung

Baumpflegespezialisten der Stadtgärtnerei stellten bei einem Spitzahorn am Tellplatz Stockfäule fest, eine durch Schadpilze verursachte Fäulnis im Innern der Stammbasis. Fortgeschrittene Stockfäule zersetzt das tragende Holz im Stamm, wodurch die Standfestigkeit des Baumes stark abnimmt. Die Stadtgärtnerei liess ergänzend zur internen Kontrolle eine externe Expertise mit Lastenmessung und Bohrwiderstandsmessung durchführen. Die Resultate zeigten deutlich, dass das tragende Holz in einigen Bereichen nur noch wenige Zentimeter dick und der Wurzelstock im Innern ausgefault war sowie der Baum äusserst instabil stand. Fazit: Der Baum stellte ein akutes Sicherheitsrisiko dar, denn schon beim geringsten Windstoss droht der ganze Baum umzuknicken. Darum hat die Stadtgärtnerei heute Dienstag, 4. Juni, den Baum notfallmässig gefällt.

Aktuell engagiert sich die Quartierbevölkerung stark für den Erhalt der Bäume am Tellplatz. Für die zwölf Ahornbäume rund um den Platz wurde im Rahmen des Baugesuches für die Belagssanierung deren Fällung publiziert. Das Bau- und Verkehrsdepartement sah vor, im Zuge der Sanierungsarbeiten den Wurzelraum der Bäume nachhaltig aufwerten, um damit den Baumstandort zu verbessern. Im Anschluss plante die Stadtgärtnerei, die heute wenig vitalen Spitzahorne – eine Belagssanierung strapaziert die Bäume zusätzlich – durch klimarobustere Feldahornbäume zu ersetzen.

Dem gegenüber stehen ein rechtskräftiger Rekurs gegen die Fällung von fünf Bäumen und eine kürzlich eingereichte Petition zum Erhalt aller zwölf Bäume. Der jetzt entfernte Spitzahorn war nicht Bestandteil des von der Baurekurskommission gutgeheissenen Rekurses, wohl aber der eingereichten Petition. Um eine allseits akzeptierte Lösung zu finden, wartet die Stadtgärtnerei den Bericht der Petitionskommission ab. Die Stadtgärtnerei geht nicht davon aus, dass am Tellplatz zeitnah weitere Notfällungen vorgenommen werden müssen.

Die Stadtgärtnerei ist im öffentlichen Raum für rund 26'000 Bäume zuständig. Ziel ist, einen möglichst vielfältigen und sicheren Baumbestand zu pflegen, der auch zukünftigen Generationen als grüne Lunge in der Stadt dient. Neben den Stressfaktoren des Klimawandels sind Bäume im Strassenraum besonders belastenden Einflüssen ausgesetzt, die ihr Gedeihen erschweren. Oft ist der Wurzelraum sehr beengt, Bodenverdichtungen und der Einfluss von Schadstoffen beeinträchtigen die Fruchtbarkeit ihres Wurzelraumes. Deshalb optimiert die Stadtgärtnerei die Wachstumsbedingungen für die Stadtbäume stets nach neusten Erkenntnissen. Die Wurzelräume werden mit eigens entwickeltem Baumsubstrat möglichst grosszügig angelegt und die Baumarten sorgfältig ausgewählt, damit sie auch bei den zukünftigen Klimaverhältnissen gedeihen können.

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