Notfällung einer Kanada-Pappel am Wiesendamm

Am Wiesendamm steht eine imposante Kanada-Pappel. Sie ist seit Jahren gesundheitlich angeschlagen, steht nicht mehr stabil und ihr Stammfuss ist teilweise faul. Die Stadtgärtnerei pflegt darum den Baum besonders aufmerksam und kontrolliert seine Standsicherheit regelmässig. Die letzte Kontrolle zeigte, dass die Pappel bei einem starken Wind umkippen könnte. Um kein Risiko einzugehen, wird der Baum am kommenden Montag, 16. August 2021gefällt und durch einen Jungbaum ersetzt.

Die Kanada-Pappel am Wiesendamm, bei der Einmündung der Kleinhüningerstrasse, weist einen Stammumfang von über drei Meter auf. Sie steht schon viele Jahrzehnte an diesem Standort und prägt ihn. Ihr genaues Alter ist nicht bekannt. Im Rahmen eines Strassensanierungsprojektes im Jahr 2010 erlitt sie einen Wurzelschaden, von dem sie sich nicht mehr erholte. In der Folge drangen Pilze in die Wurzeln, die den Wurzelstock nach und nach schwächten. Dies zeigt sich durch stetig zunehmende Nekrosen am Stammfuss.

Um die Pappel möglichst lange zu erhalten, führt die Stadtgärtnerei alle fünf Jahre eine externe Lastmessung durch. In der Folge schnitt sie jeweils die Krone gemäss den Empfehlungen der Fachfirma zurück. Dadurch wurde die Krone entlastet und deren Windangriffsflächen vermindert, was die Standsicherheit vorübergehend wieder verbesserte. Dennoch vergrösserten sich die Faulstellen am Stammfuss im Laufe der Jahre stetig und damit auch das Risiko des Umkippens des Baumes.

Um niemanden zu gefährden, intensivierte die Stadtgärtnerei die Baumkontrolle und entschied letztes Jahr, für dieses Jahr eine Fällbewilligung einzuholen. Gleichzeitig erfolgten weitere Abklärungen: Mit einem Resistograph führte sie im Stamm Bohrwiderstandsmessung durch, mit einer Lastenmessung überprüfte sie die Standsicherheit des Baumes und eine Computertomografie gab Aufschluss zur Zellstruktur im StammDie Resultate ergaben, dass der Stamm eine Schwachstelle aufweist und dass die Standfestigkeit aufgrund der Fäulnis an den Wurzeln und an der Stammbasis nicht mehr gewährleistet ist. Das Risiko, dass der Baum bei einem nächsten Sturm umkippt, ist gross. Um einem Unfall vorzubeugen, sieht sich die Stadtgärtnerei gezwungen, den Baum sofort zu ersetzen. Sie wird den Baum am kommenden Montag, 16. August 2021, fällen und im Herbst an der gleichen Stelle einen neuen Jungbaum pflanzen.

Alte und entsprechend grosse Bäume sind für die Biodiversität und das Stadtklima besonders wertvoll. Um diese Bäume möglichst lang zu erhalten, ohne übermässige Sicherheitsrisiken einzugehen, pflegt und überprüft die Stadtgärtnerei zahlreiche Altbäume in der Stadt mit grosser Aufmerksamkeit. Ergänzend zu den Beobachtungen helfen technische Messungen, die Stabilität weiter zu beurteilen. Mit regelmässigem Rückschnitt von Totholz und gezieltem Entlastungsschnitt in den Kronen kann die Fällung einige Jahre hinausgeschoben werden. Oft befestigt die Stadtgärtnerei auch grosse ausladende Äste mit Gurten, damit sie bei einem Bruch in der Krone hängen bleiben. Doch auch bei bester Pflege werden irgendwann die Sicherheitsrisiken zu gross und ein Baumersatz ist unvermeidbar. Die Stadtgärtnerei muss dann ihre Verantwortung wahrnehmen und der öffentlichen Sicherheit den Vorrang geben.

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