Naturinventar

Weiher „Am Wiesengriener“ in den langen Erlen.

Das Gesetz über den Natur- und Landschaftsschutz (NLG) des Kantons Basel-Stadt sieht vor, dass schützenswerte Naturobjekte von nationaler, kantonaler und lokaler Bedeutung in ein ent-sprechendes Inventar aufgenommen werden.

Der Kanton Basel-Stadt ist seit 2011 im Besitz eines kantonalen Inventars der schützenswerten Naturobjekte. In diesem kantonalen Inventar sind Flächen ausgeführt, die Aufgrund von verschiedenen Artenvorkommen (Tiere und Pflanzen) besonders schützenswert sind. Untersucht wurden die neun folgenden Artengruppen: Farn- und Blütenpflanzen, Flechten, Amphibien, Reptilien, Mollusken, Fledermäuse, Heuschrecken, Tagfalter und Libellen.

Artenkenner haben für die Erstellung des Inventars zuerst diejenigen Flächen aufgeführt, welche für Ihre zu untersuchende Art wohl am spannendsten und wertvollsten sind. Dies sind die sogenannten Taxonobjekte. Nach den Feldaufnahmen wurde jedes Taxonobjekt bewertet. Dabei haben all diejenigen Arten zum Wert einer Fläche beigetragen, welche gefährdet (Rote Liste), Kennarten oder geschützt sind. Anschliessend wurden sich überschneidende Taxonobjekte zu Naturobjekten zusammengefasst.

Das Inventar beinhaltet 624 schützenswerte Naturobjekte. Davon weisen 205 Objekte kantonale Bedeutung und 388 Objekte lokale Bedeutung auf. 31 Objekte haben gesamtschweizerische Bedeutung und sind Teil von nationalen Inventaren wie dem Inventar der Trockenwiesen- und weiden oder dem Inventar der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung.

Das kantonale Inventar der schützenswerten Naturobjekte ist auf dem GeoPortal für alle Interessierten einsehbar. Beim Thema «Natur, Wasser & Geologie» findet sich unter «Naturinventar Kanton BS» viel Wissenswertes und Interessantes zu den einzelnen Natur- und Taxonobjekten.

Die Broschüre «Unbekannte Schätze vor den Haustüren von Basel-Stadt» erklärt die Erarbeitung des Inventars, enthält die Resultate zu den einzelnen Flächen und Artengruppen und zeigt viele schöne Beispiele von besonders wertvollen Naturobjekten sowie spektakulären und erstaunlichen Artenfunden.

Viele Flächen sind aufgrund der regen Bautätigkeit nicht mehr aktuell. Zudem verändert sich der Zustand der Natur laufend. Deshalb haben die Arbeiten zur Aktualisierung des kantonalen Inventars der schützenswerten Naturobjekte bereits begonnen. In den Jahren 2021 und 2022 sollen neue Kartierungen stattfinden, um Aufschluss über den aktuellen Wert der baselstädtischen Natur zu erhalten. Die Resultate werden voraussichtlich 2024 publiziert.