Vögel und Fledermäuse

Amsel-Männchen (schwarz) mit Wurm im Schnabel, auf kurz geschnittener Blumenwiese, einige Weissklee, viele Gänseblümchen , Foto: Robert Adam, adamphotography.ch

Vögel und Glas – ein Problem von unterschätzter Dimension

Vögel können Hindernisse in ihren Lebensräumen gut umfliegen. Aber auf unsichtbare Glasscheiben sind sie nicht vorbereitet. Die Gefahr einer Kollision ist gross. Jährlich sterben tausende Vögel durch den Aufprall an Fensterscheiben. Einerseits wird durch die Spiegelung im Glas Lebensraum vorgetäuscht, andererseits kann die durchsichtige Glasscheibe nicht als Hindernis wahrgenommen werden. Oft kommt es auch dort zu Kollisionen, wo man es eigentlich nicht erwarten würde. Betroffen sind fast alle Vogelgruppen, darunter seltene und bedrohte Arten.

Damit Glasflächen nicht zu tödlichen Fallen werden, gibt es geeignete Schutzmassnahmen. Die Beratung durch die Fachstelle für Vogelfragen ist für die Bauherrschaft kostenlos und zu empfehlen. Bitte fragen Sie uns! Weitere Informationen finden Sich auch unter Vogelwarte Sempach
 

Portrait eines selten gewordenen Flugkünstlers

Einige Vogelarten lassen sich am liebsten in Siedlungsgebieten nieder wie die Schwalbe, der Gartenrotschwanz, der Turmfalke oder der Mauersegler. Der Mauersegler (Apus apus) gehört in die Familie der Segler. Sein Äusseres ähnelt jenem der Schwalben. Von Mai bis August hält sich der Mauersegler hauptsächlich in Mitteleuropa auf, die Winterquartiere liegen in Afrika. Mauersegler leben hauptsächlich in der Luft – ausserhalb der Brutzeit halten sie sich für etwa 10 Monate praktisch ohne Unterbrechung dort auf.

In Mitteleuropa brütet der Mauersegler hauptsächlich an mehrgeschossigen Steinbauten wie etwa Wohnhäuser, Kirchtürme, Fabrikgebäude oder Bahnhöfe. Genutzt werden vor allem Hohlräume unter Dächern, beispielsweise lockere Ziegel oder Rollladenkästen. Durch den Rückgang an Brutmöglichkeiten ist der Bestand an Mauerseglern bei uns stark zurückgegangen. Dank Fördermassnahmen ist der Luftakrobat allerdings wieder vermehrt in Basel anzutreffen.

Nistmöglichkeiten für Mauersegler lassen sich ohne grossen Aufwand an Gebäuden anbringen oder einbauen.


Nistplätze

Bei baulichen Eingriffen berät Sie die Fachstelle für Vogelfragen, ob Nistplätze von Tieren beschädigt werden oder Nistmöglichkeiten an den neuen Gebäuden einzurichten sind (§ 3, 5, 9 Gesetz über den Natur- und Landschaftsschutz): http://vogelwarte.ch


Brutzeit / Rodung


Bäume, Sträucher und Fassadenbegrünungen dürfen während der Brutzeit vom 1. März bis zum 31. Juli nicht gerodet, auf den Stock gesetzt oder auf andere Art entfernt werden (Art. 20 Abs. 2 Bundesverordnung über den Natur- und Heimatschutz, Art. 2, 7 Jagdgesetz, Art. 2a, 4 Internationale Übereinkunft zum Schutz der Vögel).

Broschüren: Mit freundlicher Genehmigung der Schweizerischen Vogelwarte Sempach

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Fledermäuse – geschützte Untermieter

Braunes Langohr (Plecotus auritus)

In der Schweiz kommen gesamthaft dreissig Fledermausarten vor, welche bis auf wenige Arten gefährdet sind, einige sind sogar vom Aussterben bedroht. In der Schweiz sind alle einheimischen Fledermausarten bundesrechtlich und gemäss internationalem Abkommen geschützt. Einzelne Fledermausarten lassen sich bevorzugt in Dachstöcken nieder, wie zum Beispiel das Grosse Mausohr, andere quartieren sich gerne in Kirchtürmen ein, wie das graue Langohr. Sie sind daher oft in städtischen Gebieten anzutreffen.

Bisher wurden 15 Fledermausarten im Kanton Basel-Stadt nachgewiesen. Diese sind alle als gefährdet eingestuft. Deshalb sind gesetzlich vorgeschriebene Schutzmass-nahmen wichtig, um die Artenvielfalt der Basler Fledermäuse im Kanton zu erhalten.

Natürliche Quartierangebote an bestehenden Gebäuden sind nicht ausgebaute Dachstöcke, Ritzen und Spalten an Fensterläden oder Rollladenkästen. Die Verstecke sind unscheinbar, da Fledermäuse klein und genügsam sind. Bauliche Eingriffe an bestehenden Gebäuden oder Bäumen können lokale Fledermausbestände gefährden. Mit Umsicht und geeigneten Schutzmassnahmen können wir dazu beitragen, den Lebensraum von Fledermäuse zu sichern, etwa durch das Anbringen von Fledermauskästen. Diese können selbst gebaut oder fertig gekauft werden: www.schwegler-natur.de/Fledermaus.

Der geeignete Standort sollte teilweise besonnt, mindestens zwei Meter über dem Bo-den und für Katzen unerreichbar sein. Eine hindernisfreie Anflugsschneise macht eine erfolgreiche Besiedelung wahrscheinlicher.

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