Friedhof am Hörnli

Der Friedhof am Hörnli ist der grösste Friedhof der Schweiz. Zahlreiche prominente Persönlichkeiten finden in der etwa 54 Hektar grossen, imposanten Gartenanlage ihre letzte Ruhe.
Der Friedhof am Hörnli ist mit seinen ca. 54 Hektar der grösste Friedhof der Schweiz und gleichzeitig eine herausragende Friedhofs- und Gartenanlage. 1932 als Zentralfriedhof für Basel eröffnet, ist er heute die wichtigste Begräbnisstätte der Basler Bevölkerung und damit ein Ort der Trauer und des Andenkens, des Kultus und der Tradition. Aufgrund seiner Lage, Grösse und durchgrünten Gestaltung ist er zugleich aber auch ein Ort der ruhigen Erholung im Grünen und wichtiger Bestandteil der Freiraumversorgung von Basel und Riehen.
Schon die Verfasser des ursprünglichen Projekts beabsichtigten, durch eine günstige Terraingestaltung und den würdigen Ausbau einen Friedhof zu schaffen, der von der Basler Bevölkerung sehr geschätzt wird.
Friedhofpflegewerk
Um den langfristigen Erhalt dieser bedeutenden Friedhofanlage zu sichern, wurde ein Friedhofpflegewerk erstellt. Dieses Werk soll die fachgerechte Pflege und nachhaltige Entwicklung des Friedhofs sicher - einerseits unter Berücksichtigung seiner historischen Bedeutung, gestalterischer Belange, ökologischer Zusammenhänge, andererseits hinsichtlich aktueller Nutzerbedürfnisse und unterhaltstechnischer Praktikabilität. Das Friedhofpflegewerk wird alle 10-15 Jahre überprüft, aktualisiert und fortgeschrieben.
Ausstattung/Parkinfrastruktur
Die Ausstattung mit Brunnen, Sitzmöglichkeiten und Kunstwerken ist abteilungsbezogen bewusst individuell gestaltet und soll Trauernden und Besuchern das Innehalten und Verweilen ermöglichen. Schlichte Wasserzapfstellen, Abfallkörbe und Giesskannen ergänzen das Angebot.
- Ein Informationssystem zur Orientierung (Abteilungen, Sektionen) leitet durch die Anlage.
- Parkplätze im Zentrum der Friedhofanlage sind vorhanden.
- Die gesamte Anlage ist trotz ihrer Terrainunterschiede rollstullgängig.
- Als zusätzlicher Besucherservice steht Personen mit eingeschränkter Mobilität ein Friedhofbus zur Verfügung.
- Öffentliche Toiletten sind vorhanden.
Spiel-/ Sportangebot
Die Friedhofanlage dient der ruhigen Erholung, des Spazierens, Wanderns, Joggens und ruhigen Verweilens.
Kunst im Park
Diverse Objekte (Brunnen, Skulpturen u. a.) bereichern den Friedhof am Hörnli. Weitere Informationen zu den Kunstobjekten finden Sie auf MapBS, Register Kunst im öffentlichen Raum.
Naturwerte
Der Friedhof hat wie jeder bepflanzte Freiraum eine ökologische Bedeutung. Er ist unter anderem für die Reinhaltung der Luft (z. B. Kaltluftbahn zur Versorgung des Stadtgebietes mit Frischluft, Sauerstoffproduktion und Lufttemperatursenkung durch Pflanzen), für den Hochwasserschutz (z. B. Regenwasserrückhaltung durch Versickerung) und für den Bodenschutz wichtig und damit für die Lebensqualität des Menschen. Diese Funktionen sind insbesondere in Siedlungsgebieten von Bedeutung. Das Potential des Friedhofs als Lebensraum für Tiere und Pflanzen ist im Kantonalen Inventar der schützenswerten Naturobjekte, welches von der Stadtgärtnerei geführt und nachgeführt wird, erfasst und dokumentiert. Der Friedhof am Hörnli ist in seiner Biotop-Funktion hiernach lokal und regional bedeutsam, letzteres insbesondere in seinen höhergelegenen und am Rand des Ausläufers des Dinkelberges gelegenen Bereichen. Er beherbergt geschützte Arten aus der Artengruppe der Reptilien, Amphibien und Fledermäuse sowie geschützte Pflanzenarten (Auszug Friedhofpflegewerk, 2016).
Wichtige Stationen, Geschichte und Meilensteine
Nach langjähriger Prüfung und Diskussion genehmigte der Grosse Rat 1919 die Erarbeitung eines generellen Projektes für einen Zentralfriedhof in Basel. 1922 wurde vom Baudepartement ein «Ideenwettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für einen Zentralfriedhof am Hörnli» ausgeschrieben, an dem sich Basler Architekten und Landschaftsarchitekten beteiligen konnten. Schliesslich arbeiteten die beiden erstrangierten Teams (Franz Bräuning, Hans Leu und Ernst Klingelfuss und das zweite Team Rudolf Suter und Otto Burckhardt) gemeinsam ein endgültiges Projekt aus, welches im Dezember 1925 vom Regierungsrat genehmigt und von 1926 bis 1932 umgesetzt wurde. Am 1. Juli 1932 wurde die neue Friedhofanlage feierlich eingeweiht. Mit dem Ausbau der Abteilung 12 «Im finsteren Boden» in den Jahren 1960 bis 1963 wurde die letzte Etappe des Gesamtausbaus realisiert. Über die Jahre erfolgten innerhalb der Gesamtanlage immer wieder Umgestaltungen und Erneuerungen - zur Gestaltung ganzer Abteilungen oder auch Kunstinterventionen. Die übergeordnete Symmetrie der Anlage blieb dabei bis heute erhalten.
Ruhestätte prominenter Persönlichkeiten
Auf dem Friedhof am Hörnli ruhen viele prominente Persönlichkeiten, wie der Kunsthistoriker Jacob Burckhardt, der Theologe Karl Barth, der Psychiater und Philosoph Karl Jaspers, der Basler Maler Alfred Heinrich Pellegrini, der populäre Lokalchronist Gustav Adolf Wanner oder auch die Schriftstellerin und Erzählerin Cècile Ines Loos.
Ausserdem befindet sich auf dem Friedhof das Museum Sammlung Friedhof Hörnli, welches eine Vielzahl bedeutender Objekte der Basler und Schweizer Bestattungskultur zeigt, sowie eine Grabstein-Sammlung.